Freiburg Marathon 2012

Ein schöner Marathonsonntag geht zu Ende.
Mein Freiburg Marathon 2012 ist schon wieder Geschichte. Eine schöne Geschichte mit einem vollen Happy End, was heissen will: Zieleinlauf mit einem Lächeln und unter 240 min. (Es sind 236 min)
Die Bedingungen waren sehr gut. Sonnig, ca 8 °C, teilweise frischer Wind. Sehr viele gutgelaunte Teilnehmer und viele Zuschauer.
Die Strecke in Freiburg ist leicht wellig, d.h. längere leichte Anstiege wechseln mit Teilstücken, auf welchen man es einfach rollen lassen kann.
In der Altstadt verlangen Pflastersteine, enge Passagen  und Tramschienen die volle Aufmerksamkeit.
An der Organisation und der Infrastruktur bei Start und Ziel gibt es nichts zu mäkern. Einzig die Gels habe ich bei den Verpflegungsständen vermisst.

Ich konnte mein Rennen wie geplant laufen. Am Anfang hatte ich zwar eher etwas Mühe meinen Rhythmus zu finden und war bei km 10 mit 56 min zu schnell. Dann habe ich auch noch mein obligatorische Sitzung in einem toitoi abgehalten und so etwa 120 s hergeben müssen. Damit waren natürlich die 4 h Ballone nicht mehr in Sichtweite. Dies hat mich wohl dazu veranlasst, mein Tempo leicht zu erhöhen. Statt mit 5min40 war ich von km 12 bis 21 mit 5min30 unterwegs.
Die HM Zeit war 1h59:07, d.h. 2 min vor meiner Marschtabelle. Kurz nach Beginn der 2. Runde habe ich auch zu den 4 h Pacemakern aufgeschlossen. Zuerst bin ich daran vorbei gezogen, doch das Grüppchen war recht überschaubar. Nichts mehr von Gedränge wie in der 1. Runde. Ich habe das Tempo zurück genommen und mich in der Nähe dieser Ballone aufgehalten. Die beiden Läufer haben einen guten Job gemacht, die Mitläufer immer wieder aufgemuntert und beim Publikum den Applaus eingefordert.
Mein Laufgefühl war perfekt, keine Muskelverhärtungen, kein unangenehmes Ziehen, noch immer konnte ich in guter Laufhaltung weitertraben.
Über 10 km war ich immer in Hörweite der 4h Gruppe. Ab km 32 habe ich dann aber doch mein Tempo leicht angezogen und bin der Dreisamen entlang zurück in die Altstadt gerollt. Nun war ich nur noch am Überholen. Bis ins Ziel haben mich sicher weniger als 5 Läufer überholt.
Zwar war die Stimmung am Strassenrand nicht mehr so intensiv wie in der ersten Runde. Doch einige Bands haben mir nochmals zusätzlichen Antrieb gegeben und Hühnerhaut über den Rücken gejagt.

Die Zeit bei km 35 liessen mich sogar kurz an 3h50 denken. Doch Pflastersteine sind nach km 35 ein rechtes Hindernis und in der Altstadt wurde es nun härter für mich und die letzten 2 - 3 km war ich an meinem Limit. Einen Moment lang habe ich mich schon gefragt, weshalb ein Marathon nicht einfach 40 km haben kann. Nach meinem Gefühl musste ich mich mein Tempo zurücknehmen. Ein letzter Anstieg liess das Ziel nochmals in die Ferne rücken. Doch der Sound der letzten Band schob mich über die Brücke und dann ging es leicht abfallend zum imposanten Zieleinlauf  Ich kann es jetzt noch nicht glauben, dass die letzten 3 km die schnellste Pace ausweisen.

Schlusszeit 3h56:07; HF Ø nur 82 %;

Ich hätte am Samstag nicht gedacht, dass ich so gut über die Runden kommen sollte. Die nervöse Anspannung vor dem Rennen hat einer zufriedenen Entspannung und einer leichten Wehmut darüber, dass dieser Marathon schon vorbei ist, Platz gemacht. Doch wie heisst es so schön, nach dem Marathon ist vor dem Marathon.