Dienstag, 13. Juni 2017

100 km in Biel

Diese Urkunde kam auf Grund eines Fehlers zustande und die Rangliste wird hoffentlich noch korrigiert. Zwar habe ich die 100 km voll miterlebt. Aber regulär habe ich nur den HM absolviert. Den Rest der 100 km Strecke absolvierte ich als Velo-Begleiter von Dani Meier, Ultratriathlet und swissultra-OK-Mitglied.

Vor dem Start

Ich bin für den Halbmarathon gestartet und habe diesen im Wettkampfmodus absolviert. Schliesslich fühlte ich mich durch Dani herausgefordert. Zwar ist er 20 Jahre jünger, doch überholen lasse ich mich nicht von jemanden,  der um 4h Morgen dem Velo in Winterthur nach Biel gestartet und dann den ganzen Tag im 50 m Becken resp. Bielersee geschwommen ist. Auch darf Dani nicht in seinem HM Tempo laufen. Schliesslich muss er nicht nur 20 sondern 100 km laufen.
Um sicher zu gewinnen, wollte ich also eigentlich eine Zeit von 1h50 laufen. Doch nachdem ich am Nachmittag die Strecke mit dem Velo abgefahren bin, um  mein Velo in Aarberg zu deponieren, war mir klar, dass dies zu ehrgeizig ist. Ich  durfte im Ziel nicht so ankommen, dass nachher nicht noch eine Nacht auf dem eBike möglich ist.
Wie immer nach dem Start bei einem Wettkampf musste ich mein Tempo kontrollieren. Die ersten 10 km waren flach und mit Zeiten von 28:00 bei 5 km resp. 56:00 bei 10 km bin ich sehr konstant gelaufen. Über den Hungerberg mit steilem Anstieg und noch steilerem Gefälle bin ich gut gekommen und bei den verbleibenden 8 km bin ich richtig gut unterwegs gewesen. Einen Läufer um den andern konnte ich hinter mir lassen und wurde lediglich von 3 jungen Läufern überholt. Pulsmässig lief ich nicht ganz am Limit. Aber auf dem letzten km musste ich doch ordentlich drücken.
Deshalb war ich fast etwas enttäuscht, als meine Uhr 1h59:40 anzeigte. Laut Dani ging das Rennen aber zu meinen Gunsten auf. Dass diese Zeit den 5. Rang in der Alterskategorie M60 (total 18 Läufer) ergibt, hätte ich nicht vermutet.


Nach dem HM-Finish begann auch für mich der 100km. Kurz vor 1h bin ich mit dem Velo gestartet und ich musste mehr als ein Stunde fahren, bis ich Dani bei km 43 gefunden habe.
Ab da ging es stetig in konstantem Tempo Richtung Ziel, bis ich Dani in Kirchberg verlor. Dani's Powernap war so powervoll, dass er wohl nach wenigen Minuten unbemerkt an mir vorbeizog. Da im folgenden Teilstück ohnehin keine Velobegleitung möglich war, bin ich erst deutlich nach Gerlafingen wieder auf die Laufstrecke um Dani zu erwarten. Der Übergang von Nacht auf Tag mit dem intensiven Vogelgezwitscher wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. 

Nie vergessen werde ich aber auch Danis Leistungswille, Konstanz und Leidenschaft, welche eine solche Leistung überhaupt möglich macht. Auch an die Emotionen beim Zieleinlauf werde ich sicher noch öfter denken. Es war eine tolle Nacht in Biel. 



Mittwoch, 12. April 2017

Marathon Paris

Ich bin im Ziel angekommen und habe eine Marathonerfahrung mehr gemacht. Die Härte dieses Marathons habe ich aber wenig mit den Beinen dafür umso stärker im Magen gespürt. 
In der Nähe von km 32 musste ich erbrechen und musste nachher mehrheitlich gehen. Zeitweise war der Wunsch gross, mich einfach ins Gras des Bois de Boulogne zu legen. Doch dank meinem Begleiter habe ich km um km hinter mich gebracht. Vom Hinlegen abgehalten hat mich auch die Angst, dass mich eine der vielen vorbeifahrenden Ambulanzen mitnimmt, wenn ich im Gras liege 😜
Sonst aber war es ein toller Marathon und Parisaufenthalt. Ich werde den Parismarathon irgendwann wieder einmal laufen und dann die diesjährige Zeit von 5h30 bestimmt einmal verbessern😊. 
Nach dem Zieleinlauf konnte ich endlich das langersehnte Cola trinken und mich ins Gras setzen. Sokam meine Marathonbegeisterung ganz rasch zurück. Dies war bestimmt nicht der einzige Marathon in diesem Jahr. 

Montag, 3. April 2017

Bereit für den Marathon

Mein letzter Marathon liegt schon 4 Jahre zurück. Kein Wunder also, dass sich eine gewisse Nervosität breit macht. 
Damit diese nicht zu gross wird, muss ich mir immer wieder vor Augen führen, dass jetzt alles getan ist, was als Vorbereitung zu tun war. 
Die Vorbereitung war toll. Die langen Läufe waren jedesmal ein Highlight und nicht nur Pflicht. Ich habe fast vergessen, wie ein Marathontraining meine körperliche Leistungsfähigkeit erhöht. Mein Knie und meine Archillessehne haben die Vorbereitungen ohne grosse Probleme mitgemacht und die Kniebeschwerden haben abgenommen. Trotz der unzähligen Tafeln Schokoladen habe ich sogar mein Wettkampfgewicht nur um 1325 gr 😜 verfehlt. Ich starte am Sonntag in Paris mit einem guten Körpergefühl. 
Einzig eine grössere Blase am Aussenrist macht mir noch etwas Sorgen. 

Jetzt muss ich nur noch entscheiden, ob ich den Adidas Ultra Boost oder den Mizuno Precision anziehe. Auch habe ich mich mit meinem Freund noch nicht auf eine Zielzeit festgelegt. Zwar ist die Zeit bei diesem Marathon nebensächlich. Wir wollen einfach zusammen durch das Ziel laufen und uns unterwegs gut unterhalten. Dennoch brauche ich eine Marschtabelle. Wir werden vermutlich 4h40 oder 4h50 anpeilen und sicher werden wir die Marschtabelle mittels Marcos Rechner festlegen. 
Bei diesem Lauftempo liegt mein Puls nach 20 km leicht über 70 % vom Maximalpuls. So komme ich sicher nicht an die Leistungsgrenze. Wie stark hingegen die lange Laufzeit meine Leidensgrenze fordert, ist unsicher. Irgendwann beginnen die Beine zu schmerzen. Dann hoffe ich, dass Paris mit 55'000 Startenden und den vielen Sehenswürdigkeiten für genügend Ablenkung sorgt und wir auf dem letzten Streckendrittel merklich schneller als die nächsten Mitläufer unterwegs sein können. Kurz, ich hoffe auf ein zufriedenes Lächeln im Ziel.

Sonntag, 19. März 2017

Durchs Totethäli

Die letzte Woche war ich bei herrlichstem Wetter in den Bergen.
Mein Lauftraining viel weitgehend aus. Grundlaugenausdauertraining fanden mit den Schneeschuhen statt.
Das regnerische Wetter am Samstagmorgen kam gerade richtig. Die ersten störenden Pollen wurden gleich gleich weggespült.
Diese Runde führt über den bewaldeten Quartierhügel und unter der Autobahn hindurch aus Winterthur. Sofort ist man auf dem Land. 
Dies ist eine meiner Lieblingsrunden mit einigen knackigen Anstiegen und schöne flache Stücke. Dort fliege ich fast. Das Höhentraining der vergangen Tage hat sich gelohnt. 
M

Mittwoch, 22. Februar 2017

Sportferien

Auch diesen Februar lag das Ziel unserer Familienferien nicht in den Bergen sondern am Roten Meer. Mir kam dies gerade recht, da für mich das Laufen in der ägyptischen Wüste ein absolutes Highlight darstellt.
Seit 2 Jahren ziert der Hügel in der Mitte den Startbildschirm auf meinem iPhone. Deshalb war klar, dass mein erster Lauf daran vorbei ging. Klar war auch, dass gleich der erste Lauf eine grosse Runde werden wird, schliesslich musste ich 2 Jahre darauf warten, wieder an diesem Ort zu laufen.
Damit ich vorwärtskomme, folge ich oft den ausgetrockneten Wasserläufen, welche sich zum Teil als  kleinen Schluchten durch die Hügel schlängeln. Um in die Wüste einzudringen, ist immer mal wieder einen Hügelzug zu überwinden. Gelegenheit für weite Ausblicke in die tolle Gegend. 
Auf zur nächsten Hügelkette. 
Das einzig Grüne weit und breit.

Ich lasse die Einsamkeit und die Weite auf mich wirken und mache nach 10 km einen weiten Bogen. Die Satellitenbilder lassen mich eine breite Ebene erwarten, welche ca 5 km nördlich vom Hotel ans Meer stösst. Genauso war es auch.
Mit zunehmender Belastung gewinnen die Distanzen und damit auch die Einsamkeit zusätzlich an Mächtigkeit. Doch bedrohlich empfand ich dies nie, da ich dank meiner Ambit Richtung und Distanz zum Startpnkt exakt anpeilen kann. Ohne eine solche Uhr am Handgelenk, würde ich mich allerdings nie soweit vorwagen. Das Gelände ist zum Teil so zerklüftet, dass man das Ziel ohne weiteres um 5 km verfehlen könnte. 

Das Laufen auf diesem harten, steindurchsetztem Untergrund erfordert zwar oft die ganze Aufmerksamkeit, macht aber mächtig Spass. Die Temperatur ist mit 10 C beim Start resp. 20 C auf dem Heimweg gut erträglich.

Nach diesem ersten Lauf, war die Archllessehne leider deutlich gereizt. Deshalb bin ich auf den nächsten Ausflüge nur wenig gelaufen und vermehrt die Hügel hoch gekraxelt. 


Erst in den letzten Tagen konnte ich wieder richtig rennen. So haben diese Ferien etwas weniger Spuren im Sand, dafür mehr Spuren auf der Hüfte hinterlassen. 😏